L-Arginin: Die natürliche Wunderwaffe gegen Potenzprobleme?

Wenn es im Bett nicht so läuft, wie MANN will, ist Frust vorprogrammiert. Viele Männer schämen sich, offen über ihre Potenzprobleme zu sprechen, insgeheim suchen sie aber nach Mitteln und Wegen, um ihre Leistungsfähigkeit beim Sex zu steigern. Der Markt bietet eine Vielzahl an Produkten, die wahre Potenz-Wunder versprechen - mittendrin auch: L-Arginin. Diese natürliche Aminosäure soll Männern wieder zu einer lang anhaltenden, harten Erektion verhelfen. Doch was steckt hinter dem Trend? In diesem Blogbeitrag klären wir, ob das angebliche “Wundermittel” wirklich hält, was es verspricht.

Veröffentlicht am: 31. Oktober 2024
L-Arginin Potenzprobleme Erektionsprobleme

Was ist L-Arginin überhaupt?

L-Arginin ist eine semi-essentielle Aminosäure. Das heißt, der Körper produziert sie größtenteils selbst. Bestimmte Lebensumstände, wie Stress, ungesunde Ernährung oder einfach das Älter werden können aber dazu führen, dass der körpereigene Arginin-Speicher leer läuft. Das Ergebnis? Schlechte Durchblutung, Bluthochdruck oder eben Potenzprobleme. Eine Studie von Barassi et al. (2017) zeigt, dass ein Großteil der Menschen mit Erektionsstörungen niedrige Arginin-Spiegel aufweisen. Insbesondere Patienten mit arteriellen Erkrankungen haben niedrige Spiegel dieser Aminosäure.

Was hat L-Arginin mit der Potenz zu tun?

L-Arginin dient als wichtige Quelle für die Produktion von Stickstoffmonoxid (NO), einem Gas, das Muskeln und Blutgefäße entspannt. Sobald mehr NO im Blut vorhanden ist, weiten sich die Blutgefäße, und die Durchblutung wird verbessert – auch in den Geschlechtsorganen. Ein verstärkter Blutfluss zu den Schwellkörpern ist ein entscheidender Faktor für eine stabile Erektion. Hierbei spielt Stickstoffmonoxid eine zentrale Rolle: Sind die Gefäße ausreichend entspannt, wird die Erektion stabiler.

Die Bedeutung von NO in unserem Herz-Kreislaufsystem ist schon lange bekannt. Bereits 1998 wurde der Nobelpreis für Medizin an die Forscher Robert Furchgott, Louis Ignarro und Ferid Murad verliehen, die die Wirkungen von NO auf das Herz-Kreislaufsystem genauer entschlüsselt haben. Ein regelmäßig hoher Arginin-Spiegel hält die NO-Produktion auf Trab, was nicht nur die Potenz, sondern auch die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung der Organe optimiert.

Was kann zu einer Verringerung des L-Arginin-Haushaltes führen?

L-Arginin ist also ein wichtiger Baustein für unseren Körper.

L-Arginin hilft bei vielen Vorgängen, nicht nur bei der Erhaltung einer stabilen Erektion, auch bei der Heilung von Wunden oder der Regulierung des Blutdrucks.

Normalerweise nehmen wir L-Arginin über die Nahrung auf und unser Körper stellt es auch selbst her. Das sind einige Gründe, warum der L-Arginin-Vorrat im Körper sinkt:

Ernährung

Zu wenig Eiweiß: Wenn wir nicht genug eiweißhaltige Nahrung zu uns nehmen, fehlen unserem Körper die Bausteine für L-Arginin.
Bestimmte Lebensmittel meiden: Wer selten oder nie Nüsse, Hülsenfrüchte oder Fleisch isst, nimmt weniger L-Arginin auf. Es ist nicht empfehlenswert, nur Fleisch zu essen.

Körperliche Faktoren

Nierenproblem: Unsere Nieren helfen bei der Herstellung von L-Arginin. Wenn sie nicht gut funktionieren, kann weniger L-Arginin produziert werden.
Stress: Langanhaltender Stress kann dazu führen, dass der Körper L-Arginin schneller verbraucht.

Lebensstil

Rauchen: Zigaretten können die Aufnahme und Nutzung von L-Arginin im Körper stören.
Wenig Bewegung: Regelmäßige Bewegung ist gut für viele Körperfunktionen, auch für den L-Arginin-Haushalt.

Gesundheitliche Aspekte

Entzündungen im Körper: Bei länger andauernden Entzündungen verbraucht der Körper mehr L-Arginin.
Medikamente: Einige Arzneimittel können den L-Arginin-Haushalt beeinflussen. Frag´ deinen Arzt oder deine Ärztin, falls du Medikamente nehmen musst.

L-Arginin als Nahrungsergänzungsmittel

L-Arginin kann in verschiedenen Formen als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden. Die gängigsten Formen sind:

  • Kapseln oder Tabletten: Diese sind einfach zu dosieren und bequem einzunehmen.
  • Pulverform: L-Arginin-Pulver kann in Wasser, Saft oder Smoothies eingerührt werden und ermöglicht eine flexible Dosierung.
  • Flüssige Präparate: Hierbei handelt es sich um Lösungen oder Tropfen, die direkt eingenommen oder in Getränke gemischt werden können.
  • Brausetabletten: Diese werden in Wasser aufgelöst und als Getränk konsumiert

Vor der Einnahme von L-Arginin als Supplement solltest du mit deinem Arzt oder Ärztin sprechen, insbesondere wenn du gesundheitliche Beschwerden hast oder Medikamente einnimmst.

Wirkt L-Arginin wie natürliches Viagra?

L-Arginin wirkt also ähnlich wie Viagra, indem es zu einer Erweiterung der Blutgefäße beiträgt. Während die chemischen PDE-5-Hemmer jedoch direkt und stark in den Blutfluss eingreifen, geht L-Arginin sanfter vor und hilft dem Körper, die Gefäße auf natürliche Weise zu weiten. Darum wirkt L-Arginin im Gegensatz zu Viagra auch nicht sofort. Es dauert ein paar Wochen, bis sich die volle Wirkung entfaltet. Warum Viagra bei Potenzproblemen manchmal nicht hilft, erfährst du in diesem Blogbeitrag von uns.

Hat L-Arginin Nebenwirkungen?

Ein großer Vorteil von L-Arginin ist, dass es mit weniger Nebenwirkungen auskommt als PDE-5-Hemmer. Das bedeutet aber nicht, dass es komplett risikofrei ist. Besonders bei hohen Dosen können Magen-Darm-Probleme, Blähungen oder Übelkeit auftreten. Wer bereits unter Herzproblemen oder Bluthochdruck leidet, sollte vor der Einnahme unbedingt mit einem Arzt sprechen.

Die richtige Dosierung: Wie viel L-Arginin ist sinnvoll?

Wer L-Arginin als Nahrungsergänzungsmittel ausprobieren möchte, sollte zu etwa 3-5 Gramm täglich greifen. Dabei ist es wichtig, dass die Einnahme regelmäßig erfolgt, da die Aminosäure ihre Wirkung schrittweise entfaltet.

Wo steckt L-Arginin drin?

L-Arginin steckt auch in zahlreichen Lebensmitteln, die sich gut in die Ernährung integrieren lassen. Den höchsten Anteil von L-Arginin enthalten Kürbiskerne, Erbsen, Haferflocken und Erdnüssen.

L-Arginin Lebensmittel

Weitere L-Arginin reiche Lebensmittel:

  • Nüsse und Samen: Pinienkerne, Kürbiskerne, Erdnüsse, Paranüsse, Haselnüsse, Walnüsse, Mandeln, Sesam, Mohn
  • Hülsenfrüchte: Bohnen, Linsen, Kichererbsen, Sojabohnen
  • Fleisch: Rind, Huhn, Kalb, Leber
  • Fisch: Meeresfrüchte, Thunfisch, Garnelen, roher Lachs, Seehecht, Scholle
  • Milchprodukte: Käse, Joghurt, Milch
  • Eier
  • Getreideprodukte: Vollkornweizen, Hafer, Buchweizen
  • Früchte: Banane, Avocado, Mandarine, Erdbeere, Apfel, Pfirsich, Feige
  • Gemüse: Brokkoli, Rosenkohl, Grünkohl, Erbsen, Kartoffel, Spinat, Tomate, Paprika, Zwiebel
  • Extra-Boost mit Citrullin oder Pinienrindenextrakt!

Studien haben gezeigt, dass eine Kombination verschiedener Wirkstoffe die Wirkung von Arginin verbessern kann. So ist es bewiesen, dass Citrullin (in Wassermelone enthalten) die Wirkung von Arginin verstärkt. Es sorgt dafür, dass es länger im Blut bleibt und so mehr NO im Körper gebildet werden kann.

Auch die antioxidative Wirkung von Pinienrindenextrakt unterstützt L-Arginin und gibt der Potenz einen Extra-Boost. Er erhöht die Produktion des Enzyms, das Stickstoffmonoxid aus L-Arginin herstellt – und das ist der Schlüssel für die Erweiterung der Gefäße. Studien, wie die von Stanislavov et al. (2003), haben gezeigt, dass Männer mit Erektionsstörungen nach drei Monaten der Kombination von L-Arginin und Pinienrindenextrakt wieder normale Erektionen haben – und das ganz ohne Nebenwirkungen!

Fazit: Kann L-Arginin bei Potenzproblemen helfen?

L-Arginin ist zwar kein Zaubermittel, das deine Potenzprobleme über Nacht verschwinden lässt – doch es kann eine echte Unterstützung sein, besonders bei organischen Ursachen wie Diabetes, Bluthochdruck oder Herz-Kreislauf-Beschwerden. Wenn deine Potenzprobleme jedoch hormonelle oder psychische Wurzeln haben, solltest du nicht zu viel von L-Arginin erwarten.

Denn Potenzprobleme sind oft ein Spiegel des allgemeinen Gesundheitszustands. Dabei spielen viele Faktoren zusammen: Ernährung, Bewegung, Stressmanagement – kurz gesagt, ein gesunder Lebensstil!

Nur L-Arginin zu nehmen und auf Wunder zu hoffen, bringt wenig. Vielmehr ist ein Rundum-Ansatz nötig. Also, gönn deinem Körper frische, vitalstoffreiche Nahrung, achte auf ausreichend Schlaf, integriere regelmäßige Bewegung und plane Auszeiten für Entspannung oder Zeit mit Freunden ein. Versuche auch auf Zigaretten und Alkohol weitestgehend verzichten. Warum Alkohol schlecht für die Potenz ist, haben wir in diesem Blogbeitrag zusammengefasst.

Wenn du gesunde Lebensgewohnheiten schaffst und auf eine gezielte Nährstoffversorgung achtest, ist das die beste Grundlage für eine stabile Erektion!

Falls du wissen möchtest, was genau hinter deinen Erektionsproblemen steckt, mach den kostenlosen Online-Test und finde heraus, woran es bei dir liegen könnte. So kannst du gezielt an den Ursachen arbeiten und langfristig eine Lösung finden! Den Link zum Test findest du hier: https://www.best-lover.de/selbsttest-erektionsstoerung/

Glossar

Antioxidative Wirkung: Die Fähigkeit, schädliche freie Radikale im Körper zu neutralisieren, was Zellschäden vorbeugen und die Gefäßgesundheit fördern kann.

Citrullin: Eine Aminosäure, die die Wirkung von L-Arginin verstärken kann, indem sie den L-Arginin-Spiegel im Blut stabilisiert und verlängert.

L-Arginin:
Eine semi-essentielle Aminosäure, die der Körper größtenteils selbst produziert. Sie ist wichtig für die Bildung von Stickstoffmonoxid (NO) und spielt eine entscheidende Rolle bei der Durchblutung und der Potenz.

PDE-5-Hemmer: Medikamente wie Viagra, die das Enzym Phosphodiesterase-5 blockieren und so direkt die Erektion fördern, indem sie den Blutfluss in den Schwellkörpern verstärken.

Pinienrindenextrakt: Ein pflanzlicher Extrakt mit antioxidativer Wirkung, der die Produktion von NO fördert und so die Gefäßerweiterung unterstützt. In Kombination mit L-Arginin kann er die Potenz steigern.

Schwellkörper: Schwammartiges Gewebe im Penis, das sich bei sexueller Erregung mit Blut füllt und dadurch eine Erektion ermöglicht.

Semi-essentielle Aminosäure: Aminosäuren, die der Körper selbst herstellen kann, die aber unter bestimmten Bedingungen, wie Stress oder ungesunde Ernährung, zusätzlich zugeführt werden müssen.

Stickstoffmonoxid (NO): Gas, das als Signalstoff im Körper wirkt. Es entspannt die Blutgefäßwände und verbessert die Durchblutung, was besonders bei der Entstehung und Erhaltung einer Erektion von Bedeutung ist.

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